Kasino

[404] Kasino, Gesellschaftshaus für Vereine verschiedenster Art (in Frankreich oft Bezeichnung für Kurhäuser [1]), dient den Zwecken der Geselligkeit und Unterhaltung sowie der Belehrung durch Anordnung von Lese- und Spielzimmern, auch Bibliotheken, Speisezimmern mit Wirtschaftsräumen sowie besonders zur Abhaltung von Festlichkeiten, Konzerten und Bällen.

Anzuordnen sind demnach: 1. Ein großer Feit- und Konzertsaal mit Galerie und Musikraum und kleinerem Nebensaal. 2. Vorplätze, Kleiderablagen in bequemer Anlage mit Nebenräumen, Klosette u.s.w., Seitentreppen. 3. Eine große Haupttreppe. 4. Lesesaal, Bibliothek und Bücherabgabe. 5. Speisesaal, Billard- und Spielsaal mit offenen Veranden u.s.w. in Verbindung mit Garten. 6. Schenk- und Anrichträume, Küchen- und Vorratsräume. 7. Wohnungen für den Hausmeister, den Wirt und dessen Personal. Je nach den Verhältnissen des Vereins, der Lage des Gebäudes u.s.w. sind die verschiedensten Lösungen möglich, welche in ausgedehnter Weise in vielen Fachzeitschriften niedergelegt sind.


Literatur: [1] Handbuch der Architektur, IV. Teil, 4. Halbbd., 2. Heft, 3. Aufl., Stuttgart 1904 5. Abschn., S. 89; 4. Abschn., S. 11, französische Kurhäuser. – [2] Baukunde d. Architekten, Bd. II, 2. Aufl., Berlin 1904. – [3] Schinkel, Sammlung von Entwürfen, Berlin 1857, 84: Kasinogebäude Potsdam, 107–108: Gesellschaftshaus-Entwurf. – [4] v. Lützow und Fischler, Wiener Neubauten, Bd. I, Wien 1879, Tafel 1–5: Adeliges Kasino. – [5] Croquis d'architecture, Paris 1873, Kasino von Andorra. – [6] La construction moderne, Jahrg. 13, Plan 50, Casino municipal in Treport, Jahrg. 14, Plan 104, Kasino in St. Terreôl. – [7] The Builder, Bd. 22, S. 776.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 404.
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