Mastix [1]

[332] Mastix (Mastiche, Resina Mastix), das Harz des im südlichen und südwestlichen Teile der Insel Chios kultivierten Mastixbaumes (Pistacia Lentiscus var. Chia D C, die männliche Kulturform).

Ueber das Vorkommen in der Pflanze und die Gewinnung vgl. [1]–[4]. Pfefferkorn- bis erbsengroße, kugelige oder fast kugelige, bim- oder keulenförmige Stücke (sogenannte Tränen, Mastix in lacrymis), in der elegierten oder Primaware von blaßzitronengelber Farbe (oft mit grünlichem Stiche), klar, durchsichtig, glatt, glänzend, muschelig brechend, mit den Zähnen gekaut erweichend und an letzteren haftend (Unterschied von Sandarak), balsamisch riechend und bitter schmeckend, meist oberflächlich weiß bestäubt; Sekunda (naturelle Ware) trüb, stärker bestäubt, gelb bis weißrötlich. Erweicht bei 90°, schmilzt bei 108°, löst sich vollständig in warmem Aceton und in Aether, größtenteils in Schwefelkohlenstoff, Amylalkohol, Terpentinöl u. dergl. Im Orient dient es als Kaumittel und zur Bereitung eines alkoholischen Getränks (Raky, Mastiki); bei uns in der Pharmazie zu Pflastern, Kitten, technisch als Zusatz zu Lacken, deren Sprödigkeit dadurch gemildert wird [3], zu Firnis für Holzvergoldung, als Zusatz zu photographischem Negativlack und als Decklack bei der Zinkätzung von Autotypien im Reproduktionsverfahren [4].


Literatur: [1] Unger und Kotschy, Die Insel Cypern, Wien 1865, S. 421. – [2] Flückiger, Pharmakognosie, 3. Aufl., Berlin 1892. – [3] Hartwich in der Realencyklopädie der gesamten Pharmazie, Wien 1889, Bd. 6, S. 563; Tschirch, ebend., 2. Aufl., 1907, Bd. 8, S. 524. – [4] Vogl, A., Kommentar u.s.w., Wien 1892, Bd. 2, S. 446. – [4] Wiesner, Rohstoffe u.s.w., Leipzig 1900, 2. Aufl., Bd. 1, S. 248.

T.F. Hanausek.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 332.
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