Mausoleum

[346] Mausoleum, ein architektonisch und räumlich hervorragendes Grabdenkmal. Der Name flammt von dem Grabdenkmal des Königs Mausolos zu Halikarnaß in Kleinasien, das ihm von seiner Witwe Artemisia um 350 v. Chr. errichtet, wegen seiner Größe und Pracht bewundert und zu den sieben Wunderwerken der antiken Welt gezählt wurde [1].

Unter den römischen Mausoleen sind hervorzuheben das des Kaisers Augustus, ein Rundbau, mit mehreren terrassenförmig sich erhebenden Stockwerken, zwei Obelisken und einer Kuppel [2], mit der Kolossalstatue des Kaisers bekrönt. Großartiger noch war das des Kaisers Hadrian, die heutige Engelsburg an der Tiber. Auf quadratischem Unterbau von 100 m Länge erhoben sich übereinander zwei runde Stockwerke, mit Säulenhallen und Figuren geschmückt, den obersten Abschluß bildete ein kegelförmiger Aufbau mit einem riesenhaften Pinienzapfen als Spitze (s. die Figur). In der heutigen Zeit werden die tempel- oder kapellenartigen Gebäude über fürstlichen Grüften, wie z.B. in Charlottenburg, Wiesbaden u.s.w., als Mausoleen bezeichnet.


Literatur: [1] Newton, A history of discoveries at Halikarnassos, London 1862. – [2] Piranesi, G., Le antichità Romane, Roma 1756.

Weinbrenner.

Mausoleum
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 346.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: