Mausolēum

[27] Mausolēum (Ant.), 1) ein wegen seiner Pracht unter die Wunderwerke der Welt gezähltes Grabmal, dem karischen König Mausolos (s.d.) zum Andenken von dessen Gemahlin Artemisia in Halikarnassos erbaut (351 v. Chr.); war 140 Fuß hoch, 36 korinthische Säulen rings herum, 140 Fuß im Umfange; über den viereckigen Unterbau erhob sich ein pyramidenförmiger Bau, mit 24 Absätzen, auf dem obern Ende stand eine Quadriga. Die Baumeister (Satyros u. Pytheus) u. Bildhauer (Skopas, Bryaxis, Timotheos, Leocharis) vollendeten es der Ehre halber nach Artemisias Tode unentgeldlich. Daher 2) überhaupt so v.w. prächtiges Grabmal; bes. berühmt sind: M. Augusti, Grab auf dem Campus Martius, zwischen der Flaminischen Straße u. dem Tibris erbaut, mit mehrern, sich terrassenförmig erhebenden Stockwerken, vor deren jedem Pappeln standen; auf der Kuppel stand des Besitzers Bildsäule; davor zwei 80 Fuß hohe Obelisken; hinter dem Gebäude ein Hain mit öffentlichen Spatziergängen; inwendig die Asche des Augustus, Marcellus, Agrippa, Germanicus u. einiger späterer Kaiser. Überbleibsel bei der Kirche St. Rochus. M. Hadriani, so v.w. Hadriani moles (die jetzige Engelsburg, s.u. Rom).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 27.
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