Nebelsignal [1]

[594] Nebelsignal, ein akustisches Signal, das gegeben wird: 1. von Schiffen, um die begegnenden Fahrzeuge zur Vermeidung von Kollisionen aufmerksam zu machen; 2. von Feuerschiffen, Signalstationen und Bojen, um auf die Nähe der Küste, gefährlicher Untiefen u. dergl. hinzuweisen.

Man bedient sich zur Abgabe der Nebelsignale verschiedener Mittel: Schiffe vor Anker läuten mit der Glocke, in Fahrt bedienen sie sich der Sirenen oder Dampfpfeifen (Dampfer) bezw. durch Blasebalg betätigter Nebelhörner (Segelschiffe), wobei, wie auch sonst, durch die Zahl und Dauer der Töne gleichzeitig angegeben werden kann, ob das Schiff geradeaus fährt oder nach Steuerbord oder Backbord ausweicht. Kriegsschiffe lösen im Geschwaderverbande Kanonenschüsse, um auf folgende Signale aufmerksam zu machen. Bojen heulen entweder (Heulbojen) oder geben ein Glockenzeichen (Glockenbojen), Feuerschiffe letzteres oder Gongschläge, manchenorts auch Kanonenschüsse. Auf einzelnen sind, wie bei den Signalstationen an Land, große, besonders konstruierte, durch komprimierte Luft angeblasene Nebelhörner bezw. Sirenen vorgesehen. Neuerdings wird auf das unterseeische Signalisieren großer Wert gelegt. Es sind dazu namentlich von den Amerikanern sehr brauchbare Apparate konstruiert. Sie haben den Vorteil, nicht durch andre Geräusche, Wellenrauschen bezw. Wind, beeinträchtigt zu werden.

von Nießen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 594.
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Lueger-1904: Nebelsignal [2]