Reibungsverfahren

[397] Reibungsverfahren von Witt, ein neues Verfahren zur Aufbereitung (vgl. Bd. 1, S. 346) von Erzen, welches auf der verschiedenen Druck- und Scherfestigkeit der Mineralien beruht.

Bei der Zerkleinerung durchwachsener Massen wurde beobachtet, daß der Bruch derart erfolgt (in den Fig. 1, 2, 3 sind die Körner des weniger festen Minerals schraffiert und die mutmaßlichen Bruchrichtungen angegeben), daß das minder feile Mineral an dem fetteren Spitzen und Ecken bildet. Bei dem Wittschen Verfahren wird das Gut nicht bis zur vollkommenen Aufschließung (vgl. Aufschließen, Bd. 1, S. 364, 2.) zerkleinert, sondern nur bis zur Freilegung des weicheren Materials in dem oben angedeuteten Sinne. Es wird also im Vergleich zur nassen Aufbereitung wesentlich an Zerkleinerungsarbeit gespart. Zur Trennung wird eine höhere Schicht des zerkleinerten Kornes in einer rotierenden Trommel unter Wasserzufluß behandelt, das weichere Mineral wird hierbei abgerieben und durch Sieben oder im strömenden Wasser von dem groben Gute getrennt. Für diese Trennung eignen sich besonders Mineralvorkommen, wie Quarz und Kupferkies, Quarz und Bleiglanz, Quarz und Molybdänglanz, Schwefelkies und Kupferkies, Schwefelkies und Bleiglanz.


Literatur: Witt, Otto, Der Reibungsprozeß, Freiberg i. S. 1906; Treptow, Emil, Grundzüge der Bergbaukunde, einschließlich Aufbereitung und Brikettieren, 4. Aufl., 1907, S. 533.

Treptow.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 397.
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