Artikel in der Wikipedia: Tarock
Faksimile

[808⇒] Taróck, Kartenspiel, von drei Personen mit einer besondern Karte von 78 Blättern gespielt. – Vgl. Bermann (1894), Huber (1901). [⇐808]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 808.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile
Faksimile

[327⇒] Tarock (Tarock-Hombre), kompliziertes Spiel unter drei Personen mit einer eignen, 78 Blätter starken Karte, die französischen Ursprungs sein soll. Zu den gewöhnlichen 52 Blättern kommen noch hinzu: 4 Cavalls (Reiter), 21 Tarocks, Trümpfer oder Stecher (Karten mit I-XXI bezeichnet), und ein einzelnes Blatt, der Skis. Die Kartenfolge läuft in den roten Farben vom As herab zur Zehn und in den schwarzen umgekehrt von der Zehn herab zum As. Der Geber gibt in Würfen zu 5 jedem 25 Blätter, die drei letzten behält er noch für sich, weil er das Recht hat, 3 Karten in den Skat zu legen. 59 Blätter sind leere (Latons), 19 aber Zähler. Der König gilt 5, die Dame 4, der Cavall 3, der Bube 2. Der I (der Pagat), der XXI (der Mond) und der Skis gelten [⇐327][328⇒] an sich je 5, können aber beim Ansagen als Matadore oder als Tarocks unter Umständen noch besonders zählen. Der Skis (richtiger Sküs, vom ital. scusa, Entschuldigung) sticht weder noch wird er gestochen; er erscheint bald als T., bald als Laton, bald als Bild, ja auch in allen drei Eigenschaften zusammen. Als T. benutzt man den Skis, wenn man 9 Tarocks neben ihm hat (man sagt dann 10 Tarocks an), ferner, wenn man T. fordern will oder ein Mitspieler T. gefordert hat. In letztern Fällen sagt man: »Ich skisiere (exküsiere) mich!« legt den Skis in seine Stiche und gibt aus diesen einen Laton oder leeren T. an den ab, der den letzten Stich machte. Als Bild fungiert der Skis beim Ansagen eines halben (skisierten) Königreichs oder einer halben oder skisierten Kavallerie (3 Könige, resp. 3 Bilder einer Farbe und der Skis). 4 Könige gelten als ganzes Königreich, 4 Bilder einer Farbe als ganze oder natürliche Kavallerie. Hat man zu 15 Latons den Skis, so darf man 16 Latons ansagen. Als Laton benutzt man auch den Skis, wenn man ein Blatt einer angezogenen Farbe nicht weggeben will. Da der Skis nicht sticht, kann man nicht die Vole mit ihm machen, wohl aber sich stichfrei spielen. Man muß den Skis vor den 5 letzten Blättern ablegen, weil er sonst dem Gegner zufällt. Hat der Geber Skat gelegt, so folgt das Ansagen. 10 Tarocks gelten 10, jeder T. über 10 gilt 5, eine ganze Kavallerie etc. Diese Posten werden jedem Anfagenden von den Mitspielern sogleich bezahlt. Jede Ansage muß auf Verlangen aufgezeigt werden. Nach dem Ansagen beginnt das Spiel. Hierbei wird Farbe bekannt; wer Renonce ist, muß mit einem T. stechen. Bei den Tarocks sticht die höhere Zahl die niedere. So viel man in seinen Stichen über 26 Augen erlangt, hat man gewonnen, was daran fehlt, muß bezahlt werden. Ein besonderes Ziel des Spielers ist es, den Pagat zu ultimieren, d. h. den letzten Stich mit ihm zu machen, bez. das Ultimieren des Pagat zu verhindern. Für den ultimierten Pagat erhält man von jedem Mitspieler 10 Points, für den ultimo abgestochenen muß der Pagatist jedem andern 10 Points geben. Das Stichfreispielen sagt man an beim 1. oder 13. Stich, die Vole darf man auch vor den letzten sechs Blättern noch melden. In den Skat legen darf man alle Latons, alle Bilder mit Ausnahme der Könige, aber einen T. nur dann, wenn man nur 3 oder weniger und nicht den XXI hat. Den Skis legt man nur, wenn man die Vole machen will. Vgl. Werner, Das moderne Tarockspiel (3. Aufl., Wien 1906); Ulmann, Illustriertes Wiener Tarockbuch (2. Aufl., das. 1899); Huber, T. und andre Kartenspiele (Berl. 1901). – Württembergischer T., s. Tapp. [⇐328]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 327-328.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile

[320⇒] Tapp-Tarock (Zeco), Abart des Tarock-Hombre, wie dieses in Süddeutschland geübt. Im T. ist der Skis der höchste Tarock, weitere Eigenschaften hat er nicht; es folgen die Tarocks 21–1; außer den Figuren gibt es dann von jeder Farbe nur noch 4 Latons. Zum Gewinn des Spieles sind mindestens 36 Points erforderlich. Vgl. Tarock. [⇐320]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 320.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile
Faksimile

[256⇒] Tarok (Großtarok), Spiel, welches mit einer Karte von 78 Blättern unter drei Personen gespielt wird. Außerden 52 Blättern der Französischen Karte besteht die Tarokkarte noch aus 4 Kawalls (Buben zu Pferde), XXI Taroks (auf denen die Nummern I bis XXI angegeben u. verschiedene Gegenstände abgebildet sind), u. dem Sküs (welcher durch einen Harlekin bezeichnet ist). Die mit I u. XXI bezeichneten T-s sind Matadore; der erstere wird Pagat genannt. Der Kartengeber setzt Stamm u. gibt, wenn abgehoben ist, den Mitspielern u. sich die Karten zu fünf in fünf Würfen, nimmt die übrigbleibenden drei ebenfalls in sein Spiel u. legt dafür drei Karten weg (scatirt, legt in den Scat), welche jedoch kein König, kein Matadorn. kein T. sein [⇐256][257⇒] dürfen, den Pagat ausgenommen, der weggelegt werden kann, wenn der Geber weniger als vier T-s hat. Vor dem Ausspielen sagt der Erste, dann der Zweite u. zuletzt der Geber die Honneurs an. Diese Honneurs bestehen: a) in 10 T-s, zu welchen auch der Scüs gerechnet wird, wofür 10 Marken gezahlt werden; jeder T. über die Zahl 10 wird mit 5 Marken bezahlt; b) in Matadors. Der Pagat, der Scüs u. der Einundzwanziger bilden zusammen die drei Matadors u. gewinnen 10 Marken; jeder auf den Einundzwanziger in ununterbrochener Reihe folgende T. wird dann zu den Matadors gezählt u. mit 5 Marken bezahlt. Meist gelten nur die Matadors vom Einundzwanziger abwärts (Matadors von oben), bisweilen werden jedoch auch die vom Pagat aufwärts (Matadors von unten) honorirt; c) in den 4 Königen – 10 Marken; d) in den ganzen Kavallerien, d.h. in König, Dame, Kawall u. Buben von Einer Farbe – 10 Marken; e) in den halben (scüsirten) Kavalierien, welche aus drei Bildern von Einer Farbe u. dem Scüs bestehen – 5 Marken. Wenn die Honneurs angesagt u. bezahlt sind, spielt die Vorhand aus; derjenige, welcher den Stich bekommt, spielt von Neuem aus, u. das Spiel wird auf diese Weise bis zu den letzten Karten fortgesetzt, wobei die T-s u. die Farben bekannt werden müssen; in Ermangelung der letztern muß ein T. darauf gegeben werden. Wer während des Spiels einen König, welchen er in seinem Spiele hatte, desgleichen den Pagat mit einem Stiche hereinzieht, bekommt dafür von den zwei Mitspielenden 5 Marken, muß dagegen eben so viel bezahlen, wenn er sie verliert. Wer einen König od. den Pagat ultimo macht, d.h. ihn mit dem letzten Stiche hereinzieht, bekommt 10 Marken u. zieht die durch die Stämme erwachsene Anzahl Marken, muß aber eben so viel bezahlen, wenn er ihn in dem letzten Stiche verliert. Der Scüs hat für sich keine Geltung; er kann sowohl ausgespielt, als bei jedem Stiche, anstatt eines jeden Blattes, darauf gegeben werden, was sich scüsiren genannt wird. Wenn er ausgespielt wird, so ist die Karte des nach dem Ausspielenden Folgenden die geltende. In beiden Fällen legt ihn der, welcher ihn im Spiele hatte, zu seinen Stichen u. gibt dem, welcher den Stich macht, eine leere Karte dafür. Wenn der den Scüs Habende sich nicht vor den fünf letzten Stichen scüsirt, so wird der Scüs die Beute desjenigen, welcher den Stich bekommt. Wenn alle Stiche gemacht sind, zählt Jeder die in den seinigen befindlichen Augen. Der Pagat, der Scüs, der Einundzwanziger u. die Könige zählen jeder 5, die Damen 4, die Kawalls 3 u. die Buben 2 Augen. Beim Zählen wird jedes Mal ein ganzer, aus drei Blättern bestehender Stich genommen, u. es werden gewöhnlich einer zählenden Karte zwei leere beigegeben. Wenn sich zwei od. drei Zähler in einem Stiche befinden, so wird von dem zweiten u. dritten ein Auge abgerechnet. Drei leere Blätter zählen eins. Da die Gesammtzahl der Augen 75 beträgt, so muß jeder der Spielenden 25 Augen in seinen Stichen haben, u. er gewinnt od. verliert eben so viel Marken, als er deren mehr od. weniger hat. Wenn ein Spieler gar keinen Stich bekommt (sich stichfrei spielt), so erhält er von jedem Mitspieler 25 Marken. In jeder der vier Farben (Coeur, Caro, Pik u. Treff) ist der König die vornehmste Karte, nach ihm folgen die Dame, der Kawall, der Bube u. die leeren Karten nach ihrem Nennwerth. Das As wird zu den leeren Karten gezählt. In den schwarzen Farben überstechen die höhern leeren Karten die niedern, in den rothen die niedern die höhern. [⇐257]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 256-257.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile

[414⇒] Tarok, aus Spanien über Europa verbreitetes Kartenspiel, wird von 3 Personen mit 78 Karten, von denen 22 Trümpfe sind, gespielt. [⇐414]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 414.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile

[32⇒] Tarok, das sehr geistreiche und complicirte Kartenspiel, welches mit 78 eigenthümlichen Blättern, à trois, gespielt wird und seinen Namen von den dazu gehörigen 22 Trümpfen oder Taroks hat. Es soll eine Erfindung der Araber und von ihnen nach Spanien gekommen sein. Zum Unterschied von einer Variation, dem Tarok-hòmbre, nennt man es auch Großtarok. [⇐32]

Quelle: Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 32.
Lizenz: Gemeinfrei
Faksimile

[533⇒] Das Taróck, des -es, plur. car. eine Art eines Kartenspieles, welches auch das Trappelier-Spiel genannt wird. Tarock spielen, trapelieren. Daher die Tarock-Karte. Der Nahme ist aus dem Ital. Tarocco, welches eine Tarock-Karte bedeutet. [⇐533]

Quelle: Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 533.
Lizenz: Gemeinfrei

Buchempfehlung

Kleist, Heinrich von

Die Hermannsschlacht. Ein Drama

Die Hermannsschlacht. Ein Drama

Nach der Niederlage gegen Frankreich rückt Kleist seine 1808 entstandene Bearbeitung des Hermann-Mythos in den Zusammenhang der damals aktuellen politischen Lage. Seine Version der Varusschlacht, die durchaus als Aufforderung zum Widerstand gegen Frankreich verstanden werden konnte, erschien erst 1821, 10 Jahre nach Kleists Tod.

112 Seiten, 5.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon