Önotherazeen

[65] Önotherazeen (Onagrazeen, Nachtkerzen), dikotyle Familie aus der Ordnung der Myrtifloren, meist krautartige Gewächse mit ganzen, fiedernervigen Blättern und vollständigen, meist regelmäßigen, entweder einzeln achselständigen, oder in Trauben oder Ähren vereinigten, oft vierzähligen, oberständigen Blüten (s. Abbildung).

Blüte von Oenothera. Durchschnitt.
Blüte von Oenothera. Durchschnitt.

Der Kelch hat meist eine klappige, die Krone eine gedrehte Knospenlage, die Staubblätter bilden einen oder zwei Kreise, die Karpelle sind mit der Blütenachse vereint. Der unterständige, meist vierfächerige, selten zwei- bis sechsfächerige Fruchtknoten hat mehr oder weniger zahlreiche Samenanlagen am Innenwinkel jedes Faches. Die Früchte sind kapsel-, beeren- oder nußartig. Die Kapseln springen mit Längsklappen auf, so daß die Klappen die Scheidewände tragen oder eine samentragende Mittelsäule stehen bleibt. Die Samen sind bei mehreren Gattungen an der Spitze mit einem Haarschopf versehen, sie enthalten einen geraden Keimling und kein Nährgewebe. Die ca. 300 Arten der O. sind zwar über die ganze Erde verbreitet, finden sich aber in der größten Anzahl in den außertropischen Zonen. Als Zierpflanze ist die Gattung Fuchsia bemerkenswert; ihrer eßbaren Samen wegen wurden die vierdornigen Früchte der Trapa natans (Wassernuß) schon zur Pfahlbauzeit gesammelt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 65.
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