Abschuppung

[52] Abschuppung (Abschelferung, Desquamation), ungewöhnlich reichliche Absonderung der verhornten Zellen des Oberhäutchens (der Epidermis) von ihrer Unterlage, und zwar in Form kleiner Schüppchen, als mehl- oder kleienartiger Staub oder in größern Fetzen. Meist erfolgt A. nach Entzündung der äußern Haut und reichlicherer Produktion von[52] Epidermiszellen, z. B. nach Scharlach, Masern, Rose, Verbrennungen. In andern Fällen besteht eine wenig auffallende Hautentzündung noch während der A. fort, und oft ist die A. das einzige Zeichen, daß überhaupt eine entzündliche Ernährungsstörung in der äußern Haut besteht, z. B. bei der sogen. Pityriasis, manchen Formen von Psoriasis, bei Syphilio etc. Auch bei Schwindsucht und Krebskachexie, wo die Haut welk und trocken ist, findet stärkere und sehr verbreitete A. statt. Oft läßt sich chronische A. bekämpfen durch Einreibung mit Vaselin und öfteres Abwaschen mit lauwarmem Wasser. Meistens aber schwindet die A. erst nach Heilung des Hautübels.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 52-53.
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