Adamkiewicz

[95] Adamkiewicz (spr. -kjéwitsch), Albert, Mediziner, geb. 11. Aug. 1850 in Jerkow (Prov. Posen), studierte in Königsberg, Breslau und Würzburg, wurde 1875 Oberarzt für Nervenkranke in der Charité zu Berlin, 1880 Professor in Krakau und siedelte 1890 nach Wien über. Er gab eine empfindliche Reaktion auf Eiweiß an, entdeckte das System der Schweißnerven und die »bilateralen Funktionen«, den Kreislauf der Ganglienzellen und die Nervenkörperchen und arbeitete über die Gefäße im Rückenmark und verlängerten Mark, über den Gehirndruck, über Krankheiten des Rückenmarks, über das Gedächtnis, das Doppel-Ich und namentlich über Heilbarkeit des Krebses. Er schrieb: »Der Blutkreislauf der Ganglienzelle« (Berl. 1886); »Tafeln zur Orientierung an der Gehirnoberfläche« (2. Aufl., Wien 1894); »Die Natur und der Nährwert des Peptons« (Berl. 1877); »Die Sekretion des Schweißes« (das. 1878); »Die mechanischen Blutstillungsmittel der verletzten Arterien« (das. 1872); »Die Rückenmarksschwindsucht« (Wien 1885): »Die degenerativen Krankheiten des Rückenmarks« (Stuttg. 1888); »Über den pachymeningitischen Prozeß im Rückenmark« (Wien 1890); »Untersuchungen über den Krebs« (das. 1893); »Die Funktionsstörungen des Großhirns« (Berl. 1898); »Die Kreislaufstörungen in den Organen des Zentralnervensystems« (das. 1899); »Die Großhirnrinde als Organ der Seele« (Wiesb. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 95.
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