Agricŏla [2]

[177] Agricŏla, Gnäus Julius, röm. Staatsmann und Feldherr, des Geschichtschreibers Tacitus Schwiegervater, geb. 40 n. Chr. zu Forum Julium (Fréjus) im narbonensischen Gallien, gest. 93. Als Anhänger des Vespasian in den Patrizierstand erhoben und 77 zum Konsul ernannt, stellte er als Statthalter in Britannien von 78 an die vielfach gestörte Ruhe her und gewann die Briten nach und nach für römische Sitten. In glücklichen Kämpfen eroberte A. das Land bis an die Tava (Tay), wurde aber nach dem glorreichen Sieg am Berge Graupius über die Kaledonier und nachdem seine Flotte die ganze Insel umfahren hatte, 85 von dem mißtrauischen und neidischen Kaiser Domitian abberufen. Tacitus hat ihm in der berühmten Biographie ein unvergängliches Denkmal gesetzt. Vgl. L. Urlichs, De vita et honoribus Agricolae (Würzb. 1868).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 177.
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