Albemarle [3]

[264] Albemarle (spr. ällbemarl), engl. Grafentitel, vom König Wilhelm III. 1696 seinem 1669 in Geldern gebornen Günstling Arnold Joost van Keppel verliehen. Dieser trat später in holländische Dienste, führte das niederländische Heer im Spanischen Erbfolgekrieg und starb 30. Mai 1718. – Der sechste Graf von A., George Thomas Keppel, geb. 13. Juni 1799, gest. 21. Febr. 1891, diente seit 1815 in der Armee, in der er bis 1874 zum General aufrückte, und unternahm, zum Teil im Interesse der Regierung, größere Reisen, die er in »A journey across the Balkan« (Lond. 1830) und »Narrative of a journey from India to England« (das. 1834, 2 Bde.) beschrieb. Auch gab er die für die englische Geschichte des 18. Jahrh. wichtigen »Memoirs of the marquis of Rockinghain and his contemporaries« (Lond. 1852, 2 Bde.) heraus und veröffentlichte seine Selbstbiographie unter dem Titel: »Fifty years of my life« (das. 1876, 2 Bde.; 3. Aufl. 1877). – Ihm folgte als siebenter Graf von A. sein Sohn William Coutts Keppel, geb. 1832, gest. 28. Aug. 1894, der als Viscount Bury seit 1857 konservatives Mitglied des Unterhauses war und 1876 mit dem Titel Lord Ashford ins Oberhaus berufen wurde. Er war 1855–1859 Leiter der Indianer-Angelegenheiten in Kanada, 1859 Schatzmeister des königlichen Haushalts, 1878–80 unter Beaconsfield und 1885–86 unter Salisbury Unterstaatssekretär im Kriegsministerium.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 264.
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