Almería [2]

[356] Almería, befestigte Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz (s. oben), liegt an der gleichnamigen Bai des Mittelmeeres, am Fuß eines von einem maurischen Kastell gekrönten Bergrückens und an der Eisenbahn Baeza-A. und hat ein fast ganz afrikanisches Aussehen. A. hat eine gotische kastellartige Kathedrale, ein Priesterseminar und eine neue Wasserleitung. Es ist Sitz des Gouverneurs, eines Bischofs, eines deutschen Konsuls und ist berühmt durch die Schönheit seiner Frauen. Die Stadt zählte (1897) 46,806 Einw. die Zuckerraffinerie, Tuchfabrikation und lebhaften Handel betreiben. Aus dem Hafen von A. liefen 1900: 396 beladene Schiffe (378 Dampfer) mit 385,401 Ton. aus, die vornehmlich Weintrauben (1899: 4,6 Mill. Pesetas), Eisenerz, Rohseide und Esparto ausführten. Der Gesamtwert der Ausfuhr betrug 1899: 10 Mill. Pesetas. In der Nähe von A. sind große Bleischmelzhütten und Mineralquellen mit Badeanstalten (Alhama und Alhamilla). – Im Altertum hieß A. Portus Magnus, war dann 400 Jahre unter der maurischen Herrschaft eine blühende Stadt von ca. 150,000 Einw. und wurde 1147 von Alfons VI. von Aragonien erobert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 356.
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