Amman

[440] Amman, 1) Jost (Jodocus), Maler, Zeichner, Kupferätzer und Formschneider, geb. 1539 in Zürich, gest. 1591 in Nürnberg, wohin er 1560 zuerst gekommen war, und wo er 1577 seinen dauernden Wohnsitz nahm. Er hat zahlreiche Stamm-, Wappen-, Trachten- und Bilderbücher herausgegeben (Beispiele daraus s. Tafel »Heraldik«, Fig. 9, und »Landsknechte«, Fig. 2). Seine Gestalten haben eine elegante Schlankheit, die aber etwas manieriert ist. Neu herausgegeben wurden unter anderm durch G. Hirth in München sein »Wappen- und Stammbuch« (1881), das »Frauentrachtenbuch« und »Kartenspielbuch« (1880), »Ehebrecherbrücke des Königs Artus« (1883), »Allegorie auf den Handel« (1889), »Stände und Handwerker«, mit Versen von Hans Sachs (1896). Vgl. Becker, Jobst A. (Leipz. 1854).

2) Johann Konrad, Arzt, geb. 1669 in Schaffhausen, gest. 1724 auf seinem Gute Warmond bei Leiden, studierte in Basel, lebte als Arzt und Taubstummenlehrer in Amsterdam und Haarlem. Von seinen Schriften: »Surdus loquens« (Amsterd. 1692; deutsch, Prenzl. 1747 u. Berl. 1828) und »Dissertatio de loquela« (Amsterd. 1700), ging der Begründer der deutschen oder Artikulationsmethode für Taubstumme, S. Heinicke (s. d.), aus. Vgl. Walther, Geschichte des Taubstummenbildungswesens (Bielef. 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 440.
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