Aristolochĭa

[762] Aristolochĭa Tourn. (Osterluzei), Gattung der Aristolochiazeen, Kräuter oder windende, oft baumartige Gehölze mit meist herzförmigen, bisweilen sehr großen Blättern und achselständigen, vielgestaltigen Blüten mit am Geunde bauchig erweiterter Rohre. Etwa 180 Arten in den heißen und gemäßigten Gegenden der ganzen Erde. A. Clematitis L. (gemeine Osterluzei, Waldrebenhohlwurz), in Süd- und Mitteleuropa, mit in den Blattwinkeln zu 5–7 stehenden Blüten mit schmutzig gelbem Perigon, das in eine zungenförmige Platte ausläuft. Die Pflanze riecht balsamisch; ihre Wurzel ist in größern Gaben narkotisch scharf. A. serpentaria L., in feuchten Bergwäldern Nordamerikas, Staude mit kleinen violettbraunen Blüten, liefert die Schlangenwurzel (Radix Serpentariae), die aus einem kleinen, rundlichen Rhizom und vielen, sehr dünnen, ineinander verflochtenen Wurzelfasern besteht. Sie riecht baldrianartig und schmeckt kampferartig bitter. Die Eingebornen benutzten die Wurzel gegen Schlangenbiß; seit 1663 kam sie nach Europa und wurde namentlich als Fiebermittel angewendet. Auch andre afrikanische und nordamerikanische Aristolochia-Arten werden gegen Schlangenbiß benutzt. A. Sipho L'Hèrit. (Pfeifenstrauch, s. Tafel »Fliegen- und Schneckenblumen«, Fig. 4), aus Nordamerika, mit windendem Stamm, sehe großen, fast kreisrunden, herzförmigen Blättern und bräunlichen, pfeifenkopfartigen Blüten, wird zu Lauben- u. Wandbekleidungen benutzt und dauert bei uns im Freien aus. A. grandiflora Swartz (ebenda, Fig. 1), auf den Antillen und in Guatemala, windend, mit 30 cm großen, an der Spitze langgeschwänzten Blüten. A. Bonplandii Ten. (A. fimbriata Cham, et Schlecht., ebenda, Fig. 3), in Brasilien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 762.
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