Arve [1]

[835] Arve (Zirbelkiefer, Pinus Cembra L., hierzu Tafel »Arve I u. II«), ein bis 20 m hoher Baum mit anfangs pyramidenförmiger, später unregelmäßiger Krone, graubrauner, querrissiger Rinde, sein braunwolligen Zweigen, 5–8 cm langen, zu fünf stehenden Nadeln mit zwei bläulich-weißen Streifen auf der Unterseite, 5–8 cm langen, eirunden, schmutzig violetten, zuletzt zimtbraunen, im zweiten Jahr abfallenden Zapfen und ungeflügelten, eilänglichen, stumpf dreikantigen, 1 cm langen Nüssen (Zirbelnüsse, Piniolen). Sie findet sich in den Alpen zwischen 1500–2500 m, in den Karpathen bei 1130–1400 m, bildet in den deutschen Alpen keinen zusammenhängenden Waldgürtel, sondern tritt nur an einzelnen Stellen massenhaft auf und verschwindet unter den Schädigungen der Jungwüchse durch das Weidevieh mehr und mehr. Das Holz wird zu Schnitzereien und Hausgerät benutzt, es ist, da die Jahresringe wenig hervortreten, sehr sein und gleichmäßig und wird auch zu Resonanzböden gesucht. Als Zierbaum eignet sich die A. nur für rauhe Lagen; ihren grotesken Charakter erreicht sie erst im hohen Alter. Vgl. Woditschka, Die Zirbe und ihre Kultur (Wien 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 835.
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