Athenāis

[32] Athenāis, Tochter des Sophisten Leontios zu Athen, geb. 401 n. Chr. Ausgezeichnet durch Schönheit, Geist und Bildung, kam sie nach dem Tode des Vaters, noch Heidin, nach Konstantinopel und wurde hier 421, zum Christentum übergetreten, unter dem Namen Eudokia Gattin des Kaisers Theodosius II. Später bei dem Kaiser verleumdet, zog sie sich 444 nach Jerusalem zurück, wo sie 454 oder 460 starb, als Wohltäterin der Kirchen und Armen hochverehrt. Auch als Dichterin stand sie in Ansehen. Doch erweist sich dies nach dem erhaltenen größern Bruchstück eines Gedichtes vom Leben des heil. Cyprianus als in keiner Weise gerechtfertigt. Ebenso geschmacklos ist, was ihr in dem von ihr überarbeiteten und vollendeten »Leben Jesu« eines Geistlichen Patrikios, einem Homerischen Cento, gehört. Ausgabe der Bruchstücke von Ludwich (Königsb. 1893). Vgl. Gregorovius, Athenais (3. Aufl., Leipz. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 32.
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