Atlas [4]

[49] AtlasTräger«), in der griech. Mythologie Sohn des Titanen Japetos und der Okeanide Klymene, von der Okeanide Pleione Vater der Plejaden; nach manchen auch der Hyaden und Hesperiden, bei Homer auch der Kalypso. Er trägt den Himmel, nach Hesiod von Zeus gezwungen (nach späterer Sage zur Strafe für seine Beteiligung am Titanenkampf), auf dem Haupt und den Händen, am westlichen Ende der Erde, wo Tag und Nacht sich begegnen, in der Nähe der Hesperiden. Mit der erweiterten Kenntnis des Westens versetzten die Griechen, anknüpfend an einheimische Sagen von einem himmeltragenden Berg, den Sitz des A. an das gleichnamige Gebirge in Afrika; spätere Vorstellung machte ihn zum herdenreichen König und ließ ihn wegen seiner Ungastlichkeit von Perseus durch den Anblick des Medusenhauptes zum Gebirge versteinern. Auch Herakles kam auf seinem Zuge nach den Hesperidenäpfeln zum A. und nahm ihm die Himmelslast ab, während er für ihn die Äpfel holte. Auf Bildwerken erscheint er, die Himmelskugel tragend, mit dem Ausdruck äußerster Mühsal; dieser Art ist der Farnesische A. Nach ihm benannte man männliche Gestalten als Gebälkträger Atlanten (vgl. S. 48).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 49.
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