Aulos

[127] Aulos, altgriech. Blasinstrument, allem Anscheine nach der jetzt vergessenen, aber bis Mitte des 18. Jahrh. allgemein verbreiteten Schnabelflöte (s. Flöte) ähnlich. Der Spieler des Instruments hieß Auletes, daher Auletik soviel wie Kunst des Flötenspiels; dagegen bedeutet Aulodie den Gesang mit Flötenbegleitung. Der A. wurde in verschiedenen Größen, entsprechend den Hauptarten der Menschenstimme, und in verschiedenen Tonarten gebaut. Der Aulosbläser legte sich um die Backen eine Binde (Phorbeia, Peristomion, Capistrum), um das übermäßige Aufblähen derselben zu verhüten. Der Diaulos (s. Tafel »Musikinstrumente I«, Fig. 5 u. 6) war eine Verbindung zweier A., die wohl im Einklang oder in Oktaven gespielt wurden. Vgl. A. Schneider, Zur Geschichte der Flöte im Altertum (Zürich 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 127.
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