Auray

[129] Auray (spr. orä), Hafenstadt im franz. Depart. Morbihan, Arrond. Lorient, am gleichnamigen Fluß, der sich hier zu einer breiten Mündungsbucht erweitert, Knotenpunkt der Orléansbahn, mit einem Collège und (1901) 5337 Einw., die Schiffbau, etwas Handel, Sardinenfang und Austernzucht treiben. Nördlich von A. liegt der berühmte Wallfahrtsort Ste.-Anne d'A. und das ehemalige Kartäuserkloster Brech, jetzt Taubstummenanstalt, mit Grabmal und einer Sühnkapelle zum Gedächtnis der hier 1795 erschossenen 900 Emigranten (schöne Reliefs von David d'Angers). 12 km südlich von A. liegt an der Flußmündung der Ort Locmariaquer, mit (1901) 697 Einw., Austernzucht, alter Kirche, 5 Dolmen und den Resten eines im 18. Jahrh. durch den Blitz zerstörten Menhir. – In der Nähe 24. Sept. 1364 der den 23jährigen Krieg um die Bretagne entscheidende Sieg Johanns von Montfort über Karl von Blois.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 129.
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