Bahreininseln

[277] Bahreininseln (spr. barēn-), 600 qkm große, zu Arabien gehörige, unter britischer Oberhoheit stehende Inselgruppe mit 68,000 Einw., im Persischen Meerbusen, in der von der Halbinsel Katar gebildeten großen Bucht gleichen Namens. Die 51 km lange, bis 16 km breite Hauptinsel Samak ist flach, fruchtbar, reich an Quellwasser und Dattelpflanzungen und zählt in 15 Dörfern und der Stadt Menameh (am Nordostende) über 56,000 Seelen. Nordöstlich von Samak liegen die kleinen Inseln Arad und Moharek, letztere mit der gleichnamigen Hauptstadt. Berühmt sind die weißen Esel von den B., fälschlich Maskatesel genannt. Am wichtigsten aber ist die seit alters ausgiebig betriebene Perlenfischerei, die vom April bis Oktober 4500 Boote mit 30,000 Menschen beschäftigt und einen durchschnittlichen jährlichen Wert von 5 Mill. Mk. hat. Die Taucher sind gewöhnlich Neger. Der Handelsverkehr mit Indien und Arabien ist bedeutend. Die Einfuhr (jährlich 61/3 Mill. Mk.) besteht in Reis, Baumwollen- und Wollenwaren, Kaffee, Zucker, die Ausfuhr (71/5 Mill. Mk.) in Perlen, Perlmutter, Weizen, Datteln. Die Landungsverhältnisse sind wegen der flachen Küste sehr schlecht. – Die B. waren schon den Alten als Tylos und Arados bekannt. Die Portugiesen besetzten sie bald nach der Eroberung von Ormus (1507). Nachdem ihnen Abbas I. von Persien 1622 Ormus entrissen hatte, mußten sie auch Samak aufgeben. 1784 bemächtigten sich die Araber der Insel. Seit 1861 steht ihr Fürst unter englischem Protektorat.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 277.
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