Balde

[297] Balde, Jakob, neulat. Dichter, geb. 4. Jan. 1604 zu Ensisheim im Elsaß, gest. 9. Aug. 1668 in Neuburg a. d. Donau, studierte zu Ingolstadt, wurde 1624 Jesuit, 1626 Scholastiker in München, 1628 Professor der Rhetorik in Innsbruck, studierte dann in Ingolstadt Theologie, erhielt 1633 die Priesterweihe, wurde 1635 Professor der Rhetorik in Ingolstadt und wirkte seit 1637 in München, seit 1650 in Landshut und Amberg als Kanzelredner, seit 1654 in Neuburg als pfalzgräflicher Hofprediger. Seine lyrischen Gedichte: »Lyricorum libri IV«, »Epodon liber unus«, »Sylvae lyricae«, erschienen Münch. 1643–45 (zuletzt hrsg. von B. Müller, das. 1844; neue Ausg., Regensb. 1884, und von Hippler, Münster 1856); die »Opera omnia« in 8 Bänden (Münch. 1729), in Auswahl von Orelli (2. Aufl., Zür. 1818) und Spach (Par. u. Straßb. 1871); die »Carmina Mariana« gab Hübner heraus (Neiße 1848). Herder übersetzte viele Oden in der »Terpsichore«; neuere Übersetzungen lieferten Neubig (»Oden«, Kempten 1830, 3 Bde.), Schlüter (»Mariengesänge«, Paderb. 1857), Schrott und Schleich (»Ausgewählte Dichtungen«, Münch. 1870). Vgl. Westermayer, Jakobus B. (Münch. 1868); Romeis, J. B. und seine Dichtungen (Neuburg 1868).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 297.
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