Bauhinĭa

[470] Bauhinĭa L., Gattung der Leguminosen, große, oft stachelige Bäume oder Schlingsträucher mit rundem, ungleich zusammengedrücktem oder plattem Stamm, nicht selten mit zu Ranken umgebildeten Zweigen, einfachen, selten aus zwei zusammengewachsenen Blättchen bestehenden Blättern, zierlichen, traubenständigen Blüten und einer langen, zusammengedrückten, viele platte Samen enthaltenden Hülfe. Etwa 150 Arten, meist in Südamerika und Ostindien, z. T. in Afrika heimisch, bilden einen hervorragenden und charakteristischen Bestandteil der tropischen Flora; mehrere liefern Arzneimittel oder sehr starke Fasern (Apta, Maloo, Bun-raj, Mahwal) zu Geflechten, Tauen etc., viele werden als Zierpflanzen in Gewächshäusern kultiviert. Die bekanntesten sind: B. Lingua DC. (B. scandens L.), auf den Molukken, überall in Buschwäldern nicht weit vom Strande, mit schwammigem Holz und einem dünnen Stengel, der wie ein Seil an den Bäumen hinausläuft und oft mehrere zugleich fest umwindet. B. Vahlii DC., in Indien, erklettert mit dem gigantischen Stamm die höchsten Bäume und umschlingt diese so fest, daß sie nicht selten absterben, dann verwesen und nur das Schlinggewächs übriglassen; aus der Faser werden sehr feste Seile angefertigt. B. variegata L., ein[470] mäßig großer Baum mit bunten, rosenroten, gelben und purpurroten Blüten, der in Ost- und Westindien kultiviert wird, hat dunkles Holz, das als Ebenholz in den Handel kommt. B. tomentosa L., in Indien, China und dem Malaiischen Archipel, auch in Afrika, liefert vortreffliches fettes Öl (ebony oil), grobe Fasern zu Seilen und Nutzholz. B. acuminata L., in Indien und China, liefert schönes dauerhaftes Bergebenholz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 470-471.
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