Beaufort [2]

[523] Beaufort (spr. bōfört oder bōfōr), 1) Henry von, Kardinal und brit. Staatsmann, zweiter Sohn aus der dritten Ehe Johanns von Gent, des Vaters König Heinrichs IV. von England, gest. 11. April 1447, ward 1398 Bischof von Lincoln und 1404 von Winchester und war dreimal Reichskanzler von England. 1417 ging er zur Konstanzer Kirchenversammlung, erhielt von dem neuen Papste Marlin V. 1426 den Kardinalshut und den Auftrag, in Deutschland einen Kreuzzug gegen die Hussiten zu betreiben, führte 1431 Heinrich IV. von England nach Frankreich und krönte ihn 17. Dez. in Paris. Während seiner Abwesenheit wurde er von dem Herzog von Gloucester 1431 des Hochverrats verdächtigt, nach seiner Rückkehr aber für unschuldig erklärt. 1435 war B. englischer Botschafter auf dem Kongreß von Arras; die Politik Gloucesters hat er bis zu dessen Tode (1447) bekämpft.

2) Edinund, Herzog von Somerset, Enkel Johanns von Gent, führte seit 1443 den Oberbefehl über die englischen Truppen in Frankreich, verlor aber 1450 und 1451 fast alle englischen Besitzungen und ward deshalb vom Herzog Richard von York des Hochverrats angeklagt, von Heinrich VI. und der Königin Margarete zwar beschützt, aber während einer Krankheit des Königs 1454 verhaftet. Im Februar 1455 freigelassen, bemächtigte er sich wieder der Regierung, fiel aber in der Schlacht von St. Albans 22. Mai 1455. – Sein ältester Sohn, Henry B., wurde 1461 bei Towton von Eduard IV. geschlagen, unterwarf sich ihm, ergriff aber wieder die Partei Heinrichs VI., ward 8. Mai 1464 bei Hexham gefangen und hingerichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 523.
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