Bendavid

[623] Bendavid, Lazarus, Philosoph und Mathematiker, geb. 18. Okt. 1762 in Berlin von jüdischen Eltern, gest. daselbst 1832, studierte in Göttingen und Berlin und siedelte aus Begeisterung für Kants Philosophie nach Wien über, um dort Jünger für dieselbe zu werben. Seine Vorlesungen wurden jedoch verboten, so daß es B. für geraten hielt, 1797 nach Berlin zurückzukehren, wo er eine Stelle als Kalkulator bei der königlichen Witwenkasse annahm. Der Kantschen Philosophie treu, wandte er sich in der Folge von Kants Nachfolgern ab und hebräisch-archäologischen Forschungen zu. Unter seinen zahlreichen Schriften sind zu erwähnen: »Vorlesungen über die Kritik der reinen Vernunft« (Wien 1795, Berl. 1802); »Vorlesungen über die Kritik der praktischen Vernunft« (Wien 1796); »Vorlesungen über die Kritik der Urteilskraft« (das. 1796); »Versuch einer Geschmackslehre« (Berl. 1799); »Über den Ursprung unsrer Erkenntnis« (von der Berliner Akademie der Wissenschaften preisgekrönt, das. 1802); »Selbstbiographie« (das. 1804).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 623.
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