Beryllĭum

[743] Beryllĭum (Glycium) Be, Metall, findet sich als Kieselsäuresalz im Beryll, Smaragd, Phenakit, Euklas, Helvin und Gadolinit, als Aluminat im Chrysoberyll, wird durch Elektrolyse aus Beryllerde oder Chrysoberyll bei Weißglut oder aus dem Oxyd mit Magnesiumpulver dargestellt und bildet ein weißes, hämmer- und dehnbares Metall vom spez. Gew. 2,0, Atomgewicht 9,1, ist geschmeidiger als Silber und besitzt größere Leitungsfähigkeit für den elektrischen Strom. Es ist an der Luft unveränderlich, schmilzt bei etwa 1000°, oxydiert sich auch beim Erhitzen an der Luft nur oberflächlich, löst sich in Salzsäure, Schwefelsäure und Kalilauge, schwer in Salpetersäure, ist zweiwertig und bildet mit Sauerstoff das Berylliumoxyd (Beryllerde, Süßerde) BeO, die wie das Berylliumhydroxyd BeH2O2 farb- und geruchlos und in Wasser unlöslich ist und mit Alkalien eine wasserlösliche sehr unbeständige Verbindung bildet. Berylliumsalze sind farblos, schmecken zusammenziehend, sehr süß, sind teilweise in Wasser löslich und werden beim Erhitzen zersetzt. Berylliumchlorid BeCl2 entsteht, wenn man Beryllerde, mit Kohle gemengt, im Chlorstrom erhitzt und sublimiert in farblosen, zerfließlichen Nadeln. Berylliumoxyd wurde 1797 von Vauquelin zuerst von der Tonerde unterschieden, und 1827 wurde das B. von Wöhler dargestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 743.
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