Besnard

[756] Besnard (spr. benār), 1) Armand Louis Charles Gustave, franz. Admiral, geb. 11. Okt. 1833 in Rambouillet, wurde 1855 Schiffsfähnrich, nahm am Krimkrieg, an dem gegen Österreich und gegen China teil, ward 1870 Oberst, kämpfte bei Le Mans, ward 1879 Stabschef des Marineministers und, seit 1884 Konteradmiral, Direktor im Marineministerium. Später befehligte er das Geschwader in Indochina und wurde 1892 Vizeadmiral. Januar bis Oktober 1895 und April 1896 bis Juni 1898 war er Marineminister.

2) Paul Albert, franz. Maler, geb. 1849 in Paris, wurde dort Schüler von I. Bremond und Cabanel, brachte, nachdem er als Schüler der Ecole des beaux-arts den römischen Preis errungen, mehrere Jahre in Rom zu, fand aber durch das Studium der klassischen Meister keine Förderung seines Strebens. Es kam auch nach seiner Rückkehr nach Paris nicht zu dem beabsichtigten Ausdruck. Erst in London, wohin er sich um 1880 mit seiner Frau, der Bildhauerin Charlotte Dubray, begeben hatte, entfaltete sich seine Eigenart zunächst in einigen Frauenbildnissen. Nach Paris zurückgekehrt, wurde er mit Ausschmückung der Vorhalle der Pharmazeutenschule beauftragt, die er in lichten, an die Art der Impressionisten erinnernden Tönen durchführte. Seitdem erhielt er vom Staat und von der Stadt noch andre Aufträge für öffentliche Gebäude. Zu dem Besten, was er auf diesem Gebiet lieferte, gehört die für das Stadthaus bestimmte Allegorie der Stadt Paris: »Fluctuat nec mergitur«, ein Fahrzeug, das, von rüstigen Frauen gelenkt, bei Lichterglanz unter einer Seinebrücke hindurchgleitet (1885), und der Morgen, der Mittag, der Abend des Lebens, drei Wandgemälde für den Trauungssaal der Mairie des ersten Arrondissements. Im weitern Verlauf seiner Tätigkeit verlor sich B. immer tiefer in die wunderlichsten Farbenexperimente und künstlichsten Beleuchtungseffekte, wofür neben vielen Bildnissen: die Frau, die sich wärmt, und die Vision einer Frau besonders charakteristische Beispiele sind. Für diese Bilder erhielt B. auf der Münchener Ausstellung von 1890 eine Medaille erster Klasse. Von seinen spätern Werken sind noch das Bildnis der Schauspielerin Réjane und das dekorative Gemälde: die glückliche Insel, hervorzuheben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 756.
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