Bikanir

[856] Bikanir (Bikaner), britisch-ind. Vasallenstaat in Radschputana, zwischen 27°12´-30°12´ nördl. Br. und 72°15´-75°30´ östl. L., 57,859 qkm, mit (1891) 831,955 Einw. Das Land gehört im N. und NW. zur Tharwüste, der Süden und Südosten besteht aus öden Sandflächen, nur die bewässerte Nordostecke ist fruchtbarer. Die Sommer sind sehr heiß, die Winter sehr kalt. Man zieht treffliche Pferde, Rinder, Schafe und Kamele. Der Maharadscha unterhält 2700 Soldaten mit 10 Geschützen. Die Staatseinnahmen betragen[856] 102,000 Pfd. Sterl. Die Hauptstadt B., in dürrer Ebene, hat eine starke Mauer, deren Türme ein mächtiges Fort überragt, mit dem Palast des Maharadscha, 13 Hindutempel, 14 Moscheen, ein College, 7 Dschainaklöster, Fabrikation von berühmten Zuckerwaren und Wollendecken und (1901) 53,071 Einw. (meist Hindu).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 856-857.
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