Bitlis

[5] Bitlis, Haupthandelsstadt Armeniens und Hauptort des kleinasiatischen Wilajets B. (mit den Liwas B., Musch, Gindsch und Saird, 27,100 qkm mit 398,700 Einw.), am Fluß B., einem nördlichen Zufluß des Tigris, an der Straße von Trapezunt und Erzerum nach Mosul, 1550 m ü. M. Sie besitzt reiche Obstgärten, einen Basar, 32 Moscheen, 12 Klöster und mehrere armenische Kirchen. B. hat 25,000 Einw. (davon etwa 2/3 Mohammedaner, 1/3 Armenier). Haupterwerbszweige sind Baumwollweberei, Färberei und Gerberei. – B., nach der Sage von Alexander d. Gr. erbaut, wurde 648 n. Chr. von dem Befehlshaber Justinus dem Feldherrn des Kalifen Omar übergeben und stand später unter eignen Chans. Der Turkmene Uzun Hasan (1467) ließ die Festung drei Jahre lang (vergeblich) belagern; nachdem aber Sultan Murad IV. 1638 Eriwan erobert hatte, unterwarf sich ihm der Chan von B. Die Stadt ist der Geburtsort des osmanischen Geschichtschreibers Edris und des Dichters Schukri.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 5.
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