Borghēsi

[224] Borghēsi, Bartolommeo, Graf, Altertumsforscher, geb. 11. Juli 1781 in Savignano bei Rimini, gest. 16. April 1860 in San Marino, bildete sich in Bologna und (seit 1802) in Rom unter Marini, ordnete und katalogisierte verschiedene Münzsammlungen, insbes. im Auftrag Pius' VII. die vatikanische. und zog sich 1821 nach San Marino zurück, wo er ganz den Wissenschaften lebte, ohne jedoch die ihm an vertrauten Staatsgeschäfte (er war lange Podesta der Republik) zu vernachlässigen. B. hat sich um die römische Epigraphik und Numismatik außerordentliche Verdienste erworben. Sein Hauptwerk sind die »Nuovi [224] frammenti dei fasti consolari capitolini« (Mail. 1818–20, 2 Bde.). Sonst ist der reiche Schatz seiner Forschungen in den archäologischen Zeitschriften Italiens niedergelegt, besonders in dem von ihm 1821 mitbegründeten »Giornale Arcadico«. Eine Ausgabe seiner »Œuvres complètes« verdanken wir der Akademie der Inschriften zu Paris (Par. 1862–97, 10 Bde.). Vgl. Henzen in den »Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik«, Bd. 81, S. 569ff. (1860).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 224-225.
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