Borugung

[249] Borugung (Borgu, Barba, Bussang), Landschaft im westlichen Sudân (s. Karte bei »Guinea«), zwischen 9–11° nördl. Br., wird von Gando im N. und O., von Nupe und Dahomé im S. und von Grussi im W. begrenzt und besteht aus einer Anzahl kleiner Reiche, von denen Bussang (s.d.) mit dem gleichnamigen Hauptort am Niger das bedeutendste ist; ihm zunächst steht Niki, dann Kiama und Wawa, sämtlich mit ummauerten Hauptorten an den großen Karawanenstraßen aus den Haussastaaten durch Joruba nach Lagos und zum Volta. Das meist ebene Land ist vielfach von dichten Waldungen bedeckt, ziemlich fruchtbar, wildreich und ernährt große Herden, insbes. kleine, dauerhafte Pferde. Die Bewohner sind teils heidnische Neger vom Stamme der Kambrie, teils ein Mischvolk von Fulbe, Haussa und Joruba. Das Land wurde zuerst von Mungo Park besucht, der 1806 bei Bussang im Niger ertrank; Clapperton erforschte es 1826 genauer, Flegel berührte 1880 die Ostgrenze. Wolf starb 1889 in Ndali, 1894 durchzogen Decoeur, Band, Lugard und Ballot das jetzt zwischen England und Frankreich aufgeteilte Land.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 249.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika