Clapperton

[173] Clapperton (spr. kläppert'n), Hugh, engl. Afrikareisender, geb. 1788 zu Annan in der schottischen Grafschaft Dumfries, gest. 13. April 1827 in Sokoto, machte vom 13. Jahr an mehrere Seereisen, trat dann in die Marine ein und kam 1814 als Seekadett auf die Flotte, die auf den Kanadischen Seen gegen die Vereinigten Staaten ausgerüstet ward. Als Leutnant nach England zurückgekehrt, beteiligte er sich mit Denham (s.d.) an einer von Oudney im Auftrag der Afrikanischen Gesellschaft geleiteten Expedition, die 1822 von Tripolis nach Bornu vordrang, wo Oudney 12. Jan. 1824 starb, während Denham und C. bis Sokoto gelangten. Nach der Rückkehr 1825 zum Kapitän ernannt, unternahm er 1826 die Erforschung des Nigerlaufs und drang als erster Europäer mit seinem Diener Lander (s.d.) von der Bucht von Benin bis Sokoto vor, wo ihm der Sultan die Weiterreise verbot. Diese Enttäuschung und übergroße Anstrengungen führten seinen Tod herbei. Er schrieb mit Denham: »Narrative of travels and discoveries in Northern and Central Africa« (Lond. 1826). Das Tagebuch seiner letzten Reise veröffentlichte Barrow: »Journal of a second expedition into the interior of Africa« (Lond. 1829; deutsch, Weim. 1830). Ergänzungen dazu enthalten die von Lander herausgegebenen »Records of Clapperton's last expedition to Africa« (Lond. 1830, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 173.
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