Clapperton

[186] Clapperton (spr. Kläppert'n), Hugh, geb. 1788 zu Annan in Dumfries trat 1806 in die Handelsmarine, durchreiste das Atlantische Meer u. nahm später, durch ein Zollvergehen compromittirt, auf einem Kriegsschiff Dienste. Wegen seines Muthes u. seiner Talente stieg er bald zum Lieutenant, u. wurde als Commandant eines Schiffs auf den Eriesee stationirt. 1817 nach Europa zurückgekehrt u. auf halben Sold gesetzt lebte er eine Zeit lang in Edinburgh, dann in Lochmaten. Dort lernte er Oudney kennen u. begleitete diesen 1822 mit Denham auf seiner Entdeckungsreise in das innere Afrika; sein Diener war Richard Lander. Die Reise wurde von Tripolis über Murzuk nach Burnu gemacht; 1824 starb Oudney; C. reiste weiter nach Haussa u. kehrte 1825 nach England zurück. Zum Capitän ernannt, machte er 1825 eine zweite Reise nach Benin mit Capitän Pearce, Dickson u. Morrison. Er ging durch die Reiche Yuriba, Borgu u. Bussa, durch Yuri, Kotongra, Zegzeg nach Kano, wurde auf dem Wege nach Sakkatah 1826 ausgeplündert u. verlor dabei selbst sein Tagebuch. Von dem Sultan Bello in Magaria mit Mißtrauen empfangen u. durch die Beschwerden der Reise angegriffen, st. C. 13. April 1827 an einer bösartigen Ruhr in Tschangary bei Sakkatah. C. ist der erste, der den Lauf des Dscholiba verfolgt u. die Reiche Yuriba u. Borgu den Geographen bekannt gemacht hat. Aus C-s Briefen gab Barrow Narrative of travels etc. in northern and central Africa (1822–24), Lond. 1826 (französisch von Euries u. Larenaudiere, Par. 1826, 3 Bde.), u. Journal of a second expedition into the in terior of Africa, Lond. 1829 (deutsch Wien 1830) mit R. Landers Tagebuch heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 186.
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