Boulton

[279] Boulton (spr. bōlten), Matthew, Mechaniker, geb. 3. Sept. 1728 in Birmingham, gest. 17. Aug. 1809 in Handsworth bei Soho, übernahm nach dem Tode seines Vaters dessen Metallwarenfabrik, die er bedeutend vergrößerte. Seit 1762 entwickelte sich auf der von ihm gekauften Heide bei Soho, eine Stunde von Birmingham, eine Fabrikstadt, die jetzt 14,000 Einw.

[279] zählt. Er lieferte auch vergoldeten Gips (Boultonscher Schmuck), der von der Mode sehr begünstigt wurde, und betrieb seit 1773 die Nachbildung von Ölgemälden mittels eines mechanischen Verfahrens. Seine Bemühungen um den Bau von Dampfmaschinen blieben erfolglos, bis Watt 1769 mit B. in Verbindung trat. Die Fabrik lieferte nun die wesentlichsten Verbesserungen der Dampfmaschine und wurde seit 1800 von den Söhnen fortgesetzt. 1788 erbaute B. mit Dampf betriebene Münzmühlen, Prägemaschinen, von denen jede in der Minute 70–90 Münzen fertigte. Die ganze Münzfabrikation erlitt dadurch eine völlige Umwandlung. 1797 errichtete B. zu Smetwick eine große Eisengießerei. Seine Biographie schrieb Smiles (Lond. 1865).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 279-280.
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