Brann

[326] Brann, Markus, jüdischer Gelehrter und Historiker, geb. 9. Juli 1849 in Rawitsch, bekleidete nach Vollendung seiner Studien verschiedene Ämter in Breslau, Berlin und Pleß und wurde 1891 als Nachfolger Grätz' (s.d.) an das jüdisch-theologische Seminar in Breslau berufen, wo er Bibelexegese, jüdische Geschichte und Pädagogik lehrt. 1892 begann er mit David Kaufmann (s.d.) zusammen eine neue Folge der von Zacharias Frankel begründeten und später von Grätz redigierten »Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums«, deren alleiniger Redakteur er nach dem Tode Kaufmanns blieb. Außer zahlreichen wissenschaftlichen Aufsätzen und der Bearbeitung des 10. und 11. Bandes des Grätzschen Geschichtswerkes (Leipz. 1897 und 1900) schrieb er: »De Herodis magni filiis patrem in imperio secutis« (Krotoschin 1873); »Die Söhne des Herodes« (Bresl. 1873); »Geschichte des Landrabbinats in Schlesien« (das. 1887, Sonderdruck aus Grätz' Jubelschrift); »Geschichte der Juden in Schlesien« (1.–3. Heft, das. 1895–97); »Geschichte der Juden und ihrer Literatur« (2. Aufl., das. 1896–99, 2 Bde.); »Zacharias Frankel. Gedenkblätter etc.« (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 326.
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