Brueys

[489] Brueys (spr. briiäs), David Augustin de, franz. Bühnendichter und Theolog, geb. 1640 in Aix, gest. 25. Nov. 1723 in Montpellier, wurde, durch Bossuet 1682 zum Katholizismus bekehrt, Geistlicher und schrieb theologische Streitschriften, konnte jedoch seiner Vorliebe für das Theater nicht widerstehen und brachte im Verein mit Jean Palaprat (geb. 1650 in Toulouse, gest. 1721) mehrere Lustspiele auf die Bühne, die sich großen Beifalls erfreuten. Ihre beste Komödie ist »Le Grondeur« (1691), die Voltaire allen Possen Molières vorzog; in dem »Avocat Patelin« (1706) gaben sie eine glückliche Nachahmung dieser ausgezeichneten Posse des Mittelalters. Außerdem werden gerühmt: »Le Muet«, »Le sot toujours sot«, »Les Quiproquo«, »L'Important«. Einige Stücke hat B. auch allein geschrieben. Die Werke beider Dichter erschienen Paris 1755 in 5 Bänden; eine Auswahl 1830 in 2 Bänden. Etienne machte die beiden Dichter 1807 zu Helden eines Lustspiels.[489]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 489-490.
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