Burgsdorf

[631] Burgsdorf, Friedrich August Ludwig von, Forstmann, geb. 23. März 1747 in Leipzig, gest. 18. Juni 1802 in Berlin, trat sehr jung in französische Kriegsdienste, mußte aber, als er den Neffen des Generals Valières beim Spiel tödlich verwundet hatte, flüchten, bildete sich seit 1762 in Georgenthal in Thüringen für den Forstdienst aus, wurde 1764 Jagdpage am gothaischen Hof und trat 1767 größere Reisen an. Er studierte dann in Berlin, kaufte 1777 eine Forstsekretärstelle, mit der die Verwaltung des Tegeler Forstreviers bei Berlin verbunden war, richtete einen Samenhandel ein und betrieb namentlich die Einführung fremder Holzarten. Sein »Handbuch der Forstwissenschaft« (Bd. 1: Försterwissenschaften, Berl. 1788, 3. Aufl. 1800; Bd. 2: Höhere Forstwissenschaften, das. 1796, 3. Aufl. 1805; Einleitung in die Dendrologie, das. 1800, 2. Aufl. 1805), eine in forstbotanischer Beziehung epochemachende Leistung, trug ihm die Professur der Forstwissenschaft in Berlin ein (1787). In der Folge wurde er Direktor der Forstschule und Oberforstmeister der Kurmark. Er schrieb noch: »Beiträge zur Erweiterung der Forstwissenschaft« (Berl. 1780); »Anleitung zur sichern Erziehung der einheimischen und fremden Holzarten« (3. Ausg., das. 1805, 2 Tle.); »Versuch einer vollständigen Geschichte vorzüglicher Holzarten«: die Buche (das. 1783), die einheimischen und fremden Eichenarten (1787–1800, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 631.
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