Kurmark

[862] Kurmark, ehedem der Hauptteil der Mark Brandenburg, deren zweite, kleinere Hälfte die Neumark war, umfaßte die Altmark (s. d.; nach dem Wohnsitz der Markgrafen auch Mark Salzwedel genannt) mit der Hauptstadt Stendal, die Vormark oder Priegnitz mit der Hauptstadt Perleberg, die Mittelmark (so seit dem 15. Jahrh., vorher Mark Brandenburg im engern Sinne) mit der Hauptstadt Brandenburg, die Ukermark mit der Hauptstadt Prenzlau und die Herrschaften Beeskow und Storkow oder den Beeskower und Storkower Kreis und enthielt auf 24,600 qkm (447 QM.) 840,000 Einw. Der Name K. entstand infolge der Übertragung der Kurwürde auf Brandenburg unter dem Wittelsbacher Ludwig II. (1356) und verschwand mit dem Untergang der deutschen Reichsverfassung. Nach dem Tilsiter Frieden wurde die Altmark dem neuerrichteten Königreich Westfalen, dafür aber das rechts der Elbe gelegene Herzogtum Magdeburg der Mark einverleibt, die dann 23,000 qkm (386 QM.) mit 785,000 Einw. umfaßte. Nachdem 1813 die Altmark wieder an Preußen gekommen, ward bei Errichtung der Regierungsbezirke die Einteilung in K. und Neumark nicht wieder aufgenommen, sondern die Altmark dem Magdeburger, die Priegnitz, Ukermark, der größere Teil der Mittelmark und die 1815 von Sachsen abgetretenen Ämter Jüterbog, Dahme und Belzig dem Potsdamer, die übrige Mittelmark und (bis 1836) der Beeskow-Storkower Kreis dem Regierungsbezirk Frankfurt zugeteilt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 862.
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