Cēr

[840] Cēr (Cerium) Ce, Metall, findet sich neben andern seltenen Metallen (Cermetalle) im Cerit (Cererit), aus dem man es zuerst dargestellt hat, und in andern seltenen norwegischen und grönländischen Mineralien, wie Gadolinit, Lanthanit, Orthit, Yttrocerit, Monazit, Euxenit, Pyrochlor, und wird aus amerikanischem Monazitsand dargestellt. Das aus dem Chlorid durch Natrium abgeschiedene C. ist eisengrau, sehr dehnbar, fast so weich wie Blei, lebhaft glänzend, läuft an der Luft an, Atomgewicht 140, spez. Gew. 6,73, verbrennt bei Glühhitze zu Ceroxyd CeO2 und löst sich in Salzsäure und verdünnter Salpetersäure. Die Cersalze, die sich meist vom Cersesquioxyd Ce2O3 ableiten, sind leicht löslich, kristallisierbar, schwach amethystrot, reagieren sauer und schmecken zusammenziehend süß. Sie liefern Anilinschwarz, das schöner und billiger sein soll als das mit Vanadin dargestellte. Cerosulfat Ce2 (SO4)3 bildet mit Natriumsulfat ein schwer lösliches Doppelsalz, das in konzentrierter Natriumsulfatlösung fast unlöslich ist. Oxalsaures C., weiß, in Wasser unlöslich, benutzt man bei Dyspepsie, Magenkrampf, chronischem Erbrechen und Durchfall, Seekrankheit etc. Certrioxyd CeO3 ist orangebraun. Ceroxyd wird zur Herstellung der Glühkörper des Auerlichts benutzt. C. wurde 1803 gleichzeitig von Klaproth in Berlin und Berzelius und Hisinger in Stockholm entdeckt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 840.
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