Monazīt

[56] Monazīt, Mineral, besteht aus Phosphaten von Lanthan, Cer und Didym und enthält bis 18 Proz. Thoroxyd, findet sich in tafel- oder kurz säulenförmigen, monoklinen Kristallen, rötlichbraun bis fleischrot, fettglänzend, kantendurchscheinend, Härte 5–5,5, spez. Gew. 5,2, eingewachsen im Granit von Moss in Norwegen, von Miask etc., auch in losen Kriställchen und Körnchen in vielen Sanden, so in Sibirien, Kanada, Kolumbien etc. und besonders in Nordcarolina. Aus dem Monazitsandlager dieses Staates, das in einem etwa 2000 engl. QMeilen großen Gebiet eine 30–60 m mächtige Schicht bildet, wird das meiste Thor- und Ceroxyd gewonnen, das zur Herstellung der »Strümpfe« für Gasglühlicht dient. Durch Waschen und mechanisches Entfernen der akzessorischen Mineralien Magnetit, Zirkon, Korund, Rutil, Granat wird der Monazitgehalt des Sandes, der anfangs zwischen 1 und 2 Proz. schwankt, schließlich auf 65–70 Proz. erhöht. In andern Teilen Carolinas aufgefundene Monazitsandlager stehen dem genannten an Ergiebigkeit weit nach. Der Gehalt an Thoriumoxyd schwankt zwischen 2 und 6 Proz. Gegen die Produktion in Nordcarolina verschwindet die der andern Länder, wie Brasilien, Australien, Sibirien, Norwegen. M. kommt auch in kleinen, meist gelben und braunen, stark glänzenden Kristallen, aufgewachsen neben Anatas, in manchen Orten in der Schweiz, im Dauphiné und in Tirol vor und wird dann Turnerit genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 56.
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