Monazit

[480] Monazit, Mengit, Mineral, Cer-Lanthan-Thor-Oxydphosphat (CLaTh)3P2O8 (28–29% Phosphorsäure, 31% Ceroxyd, 40% Didymoxyd). Gehalt an Thorerde bis 18%; mitunter noch Zirkon, Yttrium, Erbium u.s.w.

Kristallisiert monoklin in dick tafel- oder kurz säulenförmigen Formen; rötlichbraun bis fleisch- und hyazinthrot; fettglänzend, an den Kanten durchscheinend, leiten durchsichtig. Spaltbar nach zwei Richtungen; Härte 5–51/2; spez. Gew. 4,9–5,25. Schmelzbar vor dem Lötrohr, färbt mit Schwefelsäure befeuchtet die Flamme grün; löslich in Salzsäure mit weißem Rückstand. Monazit tritt im Granit und Gneis (Miask und Slatoust im Ural), ferner in den Goldseifen des Ural, Rio Chico bei Antioquia (Kolumbia), Minas Geraes und Bahia (Caravellas), Brasilien u.s.w., wo er früher unbeachtet blieb, auf. Der brasilianische Monazit kommt im zerfetzten Orthoklas eines Augengneises (Rio Janeiro) vor; ist mit andern Mineralien, Chromeisenstein, Korund, Zirkon, Beryll, Graphit u.s.w. vergesellschaftet und wird aus einem Sand, sogenanntem Monazitsand, durch Waschen und Sieben gewonnen (Nord- und Südkarolina). Der Monazitsand von Nordkarolina enthält 6,4% SiO2, 4,67% TiO2, 0,66% Tantalsäure, 18,38% P2O5, 1,62% Al2O3, 1,20% CaO, 32,93% CeO, 7,93% Lanthan- und Didymoxyde, 1,43% Thorerde, 7,83% Fe2O3, 13,98% Zirkon- und Yttererde, 1,26% BeO. Die im Monazit enthaltenen seltenen Erden des Thor, Zirkon und Cer dienen zur Herstellung der Glühlichtkörper (Strümpfe).[480]


Literatur: Meyer, Transact. Americ. inst. of min., Eng. 1895; Chem.-Zeitg. 1896, Nr. 63; Berg- u. Hüttenm. Zeitg. 1894, S. 139, 189; XVI. Annual Report United St. geol. Survey 1894 u. 1895, Part. IV, S. 667–693 (ausführliche Monographie mit Literaturnachweis); Schilling, J., Das Vorkommen der seltenen Erden, München 1904; Böhm, R., Die Darstellung der seltenen Erden, Leipzig 1905; Droßbach, Chemie der Monazitbestandteile, Berichte der Deutschen Chem. Gesellschaft 1902, XXXV, 2826; Mezger, Die Monazitdistrikte von Nord- und Südkarolina, Transact. Americ. inst. of min., Eng. 1895.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 480-481.
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