Carex

[761] Carex L. (Riedgras, Segge), Gattung der Cyperazeen, grasartige Kräuter, bald von dicht rasenartigem Wuchs, bald mit kriechenden, oft sehr verästelten oder Ausläufer treibenden Rhizomen. Die knotenlosen, markigen blühenden Halme sind mehr oder minder dreikantig, abwärts an den Kanten meist rauh, selbst schneidend wie die grasähnlichen, dreizeilig stehenden Blätter. Die Blüten sind getrennten Geschlechts und in Ähren verschieden angeordnet. Die Frucht ist ein dreikantiges, vom Schlauch umhülltes Nüßchen. Mehr als 500 Arten, meist in den gemäßigten Strichen beider Halbkugeln, auch in der arktischen Region und im alpinen Gebiet, in den Tropen vorwiegend auf Gebirgen. Die Riedgräser wachsen auf morastigen (sauren) Wiesen und geben für die Tiere meist ungenießbares (saures) Gras. Einige Arten mit kriechenden Wurzeln dienen zur Befestigung sandigen und sumpfigen Bodens, wie besonders C. arenaria L. (Sandriedgras, Sandsegge, rote Quecke, deutsche Sassaparille), auf den Dünen der Nord- und Ostsee, in England, Finnland, Island, dann auch in trocknem Sand bis in das Innere Norddeutschlands. Der graugelbliche Wurzelstock riecht schwach gewürzig, ist getrocknet geruchlos, schmeckt schwach süßlich-bitterlich, enthält viel Stärkemehl und wurde früher als blutreinigendes, diuretisches Mittel benutzt. C. brizoides L. (Alpengras, Seegras, Waldhaar, Rasch), in Süd- und Südwestdeutschland stellenweise sehr häufig, mit dünnem, ästigem, kriechendem, einzelne Halme treiben dem Wurzelstock und schmalen, schlaffen Blättern, auf feuchtem, humosem, kräftigem Boden in Mittel- und Niederwaldungen, wird als Polstermaterial benutzt und zu diesem Zweck nach dem Trocknen mit einfachen Maschinen in Seile gedreht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 761.
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