Casale Monserrāto

[787] Casale Monserrāto, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Alessandria, rechts am Po, über den hier eine eiserne Brücke führt, Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Asti-Mortara, Alessandria-Vercelli und C.-Chivasso sowie mehrerer Dampfstraßenbahnen, hat eine 1107 vollendete romanische Kathedrale, eine Renaissancekirche (San Domenico), ein Stadthaus, einen Uhrturm, ein Theater, schöne Privatpaläste, ein Denkmal des Staatsmannes Lanza, ein Lyzeum und Gymnasium, ein technisches Institut, ein geistliches Semin ir, zahlreiche Wohltätigkeitsanstalten und (1901) ca. 19,000 (als Gemeinde 31,793) Einw., die namentlich Kalk- und Zementfabrikation (1800 Arbeiter), dann Fabrikation von Maschinen, Wirkwaren, Likör und Kunstdünger betreiben. C. ist Sitz eines Bischofs und[787] eines Appellhofs. Es ist als erster Po-Übergang unterhalb Turin von strategischer Wichtigkeit und immer, wie noch heute, als Festung bedeutend gewesen. – Die Stadt stand im Mittelalter lange unter den Bischöfen von Vercelli, wurde aber später Eigentum und Residenz der Markgrafen von Montserrat (s.d.). 1369–1404 war sie in den Händen der Visconti von Mailand, wurde aber dann von den Markgrafen zurückgewonnen, fiel 1559 an die Gonzaga von Mantua und 1703 endgültig an Savoyen. Vgl. De Conti, Notizie storiche della città di C. (Casale 1838–42, 11 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 787-788.
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