Celtis

[835] Celtis Tournef. (Zürgelbaum), Gattung der Ulmazeen, Bäume oder Sträucher, bisweilen dornig, mit abwechselnden, ganzen, gestielten, gesägten, rauhen, bisweilen dauernden Blättern, unscheinbaren, einzeln oder in Büscheln stehenden Blüten und fleischarmer Steinfrucht. Etwa 60 Arten in den heißen und gemäßigten Zonen. C. australis L., ein Baum mit in eine lange Spitze ausgezogenen Blättern, einzelnen grünlichweißen Blüten und schwarzen Früchten von der Größe einer kleinen Kirsche, erreicht ein hohes Alter und riesige Dimensionen und ist an der ganzen Küste des Mittelmeeres, bis Istrien und Tirol, auf den Azoren und Kanaren heimisch. Aus den honigartig schmeckenden Früchten soll man süßen Wein bereiten. Das Holz (Triester Holz) ist zäh, schwer spaltbar, fast so hart wie Buchsbaum und wird, wie schon im Altertum (libyscher Lotus), zu Flöten, Bildhauerarbeiten, Deichseln, Peitschenstielen etc. verarbeitet. Die Samen enthalten fettes Öl. Der Baum gedeiht auch in Norddeutschland und wird in Spanien auf terrassiertem Land zur Befestigung des Erdreiches und als Stütze für Weinreben angepflanzt. Auch andre Arten aus Ostasien, Kaukasien etc. und der in Nordamerika sehr verbreitete C. occidentalis L., mit nicht wohlschmeckenden Früchten, dessen Holz ähnlich wie das des vorigen benutzt wird, werden als Ziersträucher kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 835.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika