Chesnelong

[10] Chesnelong (spr. schän'lóng), Pierre Charles, franz. Ultramontaner, geb. 14. April 1820 in Orthez (Niederpyrenäen), gest. im Juli 1899 daselbst, erwarb sich durch den Handel mit Bayonner Schinken ein bedeutendes Vermögen. Nachdem er sich für das Kaiserreich erklärt, ward er 1860 Maire von Orthez sowie 1865 und 1869 zum Mitgliede des Gesetzgebenden Körpers gewählt. Seit 7. Jan. 1872 Mitglied der Nationalversammlung, schloß er sich der äußersten Rechten an und ward einer der eifrigsten Legitimisten. C. hatte im Oktober d. I. mit dem Grafen Chambord eine Zusammenkunft in Salzburg und erstattete über die Aussichten des Prätendenten günstige Berichte, die aber von diesem desavouiert wurden. Während er in[10] der Kammer seinen Kampf gegen die Republik fortsetzte, stellte er sich zugleich an die Spitze der klerikalen Agitationen, bei denen seine volkstümliche Beredsamkeit ihm Beifall und Einfluß erwarb. 1877 ward er zum Senator gewählt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 10-11.
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