Chichen-Itza

[19] Chichen-Itza (spr. tschitschen, »Brunnen der Itza«), großartige Ruinenstätte im mexikan. Staat Yucatan, 50 km östlich von Valladolid, an der Straße nach Izamal, so benannt nach den zwischen den Ruinen befindlichen Naturbrunnen (Cenotes) mit steilen Felsrändern, von 19–65 m Durchmesser und 16–32 m Tiefe, die als heilig galten. Man brachte in dürren Jahren den Regengottheiten Opfer von kostbaren Steinen und Kindern, die man von einem kleinen Tempel in die Tiefe warf. Die Ruinen liegen in einem Raum von fast 3,2 km Umfang. Zu den großartigsten und bestuntersuchten gehören die von Uxmal (s.d.). Das schönste Gebäude mit vollendeter Reliefarbeit, auf drei großen Terrassen, 104,6 m lang, 12,7 m breit und 10 m hoch, ist das »Statthalterhaus«, andre das »Haus der alten Frau«, der »Schildkröte«, der »Nonnen«, des »Zwerges«, der »Tauben«. Ursprung und Zweck der Gebäude sind noch nicht festgestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 19.
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