Città di Castello

[166] Città di Castello (spr. tschi-), Stadt in der ital. Provinz Perugia, am Tiber und an der Eisenbahn Arezzo-Fossato, Bischofsitz, hat einen 1482–1540 im Renaissancestil erbauten Dom, eine Gemäldesammlung, Seidenspinnerei, Wein- und Ölbau, Mineralquellen und (1901) ca. 6000 (als Gemeinde 26,439) Einw. C. ist das alte Tifernum Tiberinum, für das Plinius der jüngere, dessen Villa Tusci in der Nähe lag, einen Tempel erbaute. Im Mittelalter hieß der Ort Castellum Felicitatis und später Civitas Castellana. Seit 1503 gehörte C. zum Kirchenstaat. In der Kunstgeschichte ist C. bekannt als diejenige Stadt Italiens, die schon um 1500 Bestellungen bei Raffael machte, von denen sich ein Kruzifix (in Dudley-House, London) und die Vermählung Mariä (in der Brera zu Mailand) erhalten haben. Auch ist hier Luca Signorelli durch einige wertvolle Gemälde vertreten. Vgl. Graziani, L'arte a C. (Flor. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 166.
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