Cohausen

[213] Cohausen, Karl August von, Militäringenieur und Altertumsforscher, geb. 17. April 1812 in Rom, gest. 3. Dez. 1894 in Wiesbaden, trat 1831 in Koblenz in die 8. Pionierabteilung der preußischen Armee, wurde 1833 Offizier, nahm aber 1840 seinen Abschied und leitete die Steingutfabrik zu Mettlach. 1848 trat er wieder in das Ingenieurkorps, unternahm 1850–51 Ausgrabungen von alten Verschanzungen und Gräbern auf dem Hunsrück und bereiste 1857 das Deutschordensland und Italien zum Studium mittelalterlicher Befestigungen. 1858–66 Mitglied der Bundesmilitärkommission in Frankfurt a. M., 1866 zur preußischen Gesandtschaft nach Paris befehligt, 1870 Platzingenieur von Minden, dann bis Frühjahr 1871 von Koblenz, wurde er 1871 zum Konservator der Altertümer in Wiesbaden ernannt. Im Auftrag Napoleons III. stellte er für dessen »Leben Cäsars« 1862 archäologische Untersuchungen im Maas- und Rheinland an; 1874 wurde er in den Verwaltungsrat des Römisch-germanischen Museums in Mainz, 1885 auch in den des Germanischen Museums in Nürnberg berufen. Seine bedeutendsten Schriften sind, abgesehen von mehreren »Führern«: »Der römische Grenzwall in Deutschland. Militärische und technische Beschreibung« (Wiesb. 1884, mit Atlas; Nachtrag 1886) und das von M. Jähns aus seinem Nachlaß herausgegebene Werk »Die Befestigungsweisen der Vorzeit und des Mittelalters« (das. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 213.
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