Colombo [2]

[232] Colombo, 1) Cristoforo, s. Kolumbus.

2) Giuseppe, ital. Staatsmann, geb. 18. Dez. 1836 in Mailand, wurde Ingenieur und Professor des Maschinenbaues am Istituto tecnico superiore in Mailand und zeichnete sich auf dem Gebiete der Elektrotechnik aus. 1866 kämpfte er in den Freischaren Guirciardis. 1886 wurde er für Mailand in die Deputiertenkammer gewählt, wo er auf der Rechten saß und bald einer der Führer der gemäßigten Opposition gegen Crispi wurde. An dessen Sturz hatte er wesentlichen Anteil und war vom Februar 1891 bis Mai 1892 und abermals vom März bis zum Juli 1896 Finanzminister im Kabinett di Rudini. 1899 wurde er zum Präsidenten der Deputiertenkammer gewählt, trat 1900 der Obstruktion in der Kammer energisch entgegen und zog sich dadurch so sehr den Haß der Radikalen zu, daß er bei den im Juni vollzogenen Neuwahlen sein Mandat verlor. Im Dezember 1900 wurde er zum Senator ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 232.
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