Coniferīn

[256] Coniferīn C16H22O8 findet sich im Safte des jungen Holzes der Nadelhölzer, den man im Frühjahr und im Anfang des Sommers von frisch gefällten und entrindeten Stämmen durch Abschaben des in der Bildung begriffenen Holzes gewinnt, auch in Spargelpflanzen und in Schwarzwurzel (von Scorzonera hispanica). Es bildet farblose Nadeln mit 2 Molekülen Kristallwasser, ist löslich in Wasser und Alkohol, nicht in Äther, schmeckt schwach bitter, ist geruch los, verwittert an der Luft, schmilzt bei 185°, wird durch Erhitzen mit verdünnten Säuren in Zucker und Coniferylalkohol C10H12O3 oder OH.C6H3(OCH3). C3H4.OH gespalten. Mit Phenol und konzentrierter Salzsäure befeuchtet, färbt C. sich intensiv blau (darauf[256] beruht diese auch an Fichtenholz zu beobachtende Färbung) und gibt mit chromsaurem Kali und Schwefelsäure Glukovanillin, das durch verdünnte Säuren in Glukose und Vanillin gespalten wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 256-257.
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